Yabusame in Nikko

Eine Variante im Bereich des Kyudo stellt Yabusame, das Schießen zu Pferd, dar. Ursprünglich zum einen als Übung für Samurai, zum anderen als rituelle Veranstaltung in/an Shinto Tempeln, hat diese Disziplin bis heute überlebt. Dabei ist letztendlich die rituelle Form übrig geblieben. Beim Yabusame wird eine abgesteckte Strecke von 255m entlang geritten und im vollem Gallopp nacheinander auf 3 Ziele geschossen. Gewertet werden am Ende nur die Treffer des Schützen.

Selbst in Japan finden Yabusame Demonstrationen und Wettbewerbe nur noch zu einigen Feiertagen und Tempel Festen in bestimmten Regionen statt, ausserhalb der Insel wird es nicht praktiziert und es gibt nur sehr selten Vorführungen. Dennis war diesen Herbst in Japan und hatte die Möglichkeit einen Wettbewerb am Nikkō Tōshōgū zu sehen.
Totz Regenwetters fand das Turnier statt und etliche Zuschauer säumten die abgesperrte Strecke. Ein Ritt dauert ungefähr 20 Sekunden, es finden 3 Durchgänge statt. Pro Durchgang muss jeder Schütze also 3 Pfeile ziehen, einnocken, zielen und korrekt abschießen – und natürlich das Pferd reiten. Keine leichte Aufgabe. Um so beeindruckender, wenn alle 3 Ziele getroffen werden. Die Reiter tragen dabei Kleidung angelehnt an die Jagdkleidung aus der Kamakura Zeit (1185–1333). Von relativ kleinen Pferden bis hin zu ehemaligen Rennpferden ist alles erlaubt. Allerdings ist schneller nicht unbedingt besser: Ein Reiter hatte bereits am Start Probleme das Tier unter Kontrolle zu behalten und wurde am Ende der Strecke abgeworfen. Glücklicherweise trug er keine schlimmeren Verletzungen davon…


Fotos: Privat