Access2Kyudo

Access2Kyūdō hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kunst des japanischen Bogenschießens speziell für körperlich, seh- und hörbehinderte Menschen und deren angeschlossene Kyūdō-Vereine zu vermitteln. Auf dieser Seite finden Sie hilfreiche Informationen über die Prinzipien des Schießens, bestimmte Bewegungen und die Ausrüstung, die auf den internationalen Standards der All Nippon Kyudo Federation (ANKF) basieren und an diese angepasst sind.

Kyūdō (弓道) bedeutet direkt übersetzt “Weg des Bogens” und ist seit dem späten 12. Jahrhundert Teil der japanischen Kultur. Kyūdō erfordert ein hohes Maß an Disziplin, Konzentration und innerer Ruhe. Da es beim Kyūdō nicht nur auf Muskelkraft, sondern auch auf eine feine Bewegungskoordination ankommt, ist es für Männer und Frauen jeden Alters und mit den meisten Behinderungen bestens geeignet. Durch acht genau definierte Bewegungsphasen, Hassetsu genannt, müssen Körperhaltung, Gleichgewicht und Geist genau koordiniert werden.

Kyūdō ist eine faszinierende Kampfkunst und wird auf der ganzen Welt in vielen verschiedenen Schulformen gelehrt. Ziel dieser Kampfkunst ist es, mit einem asymmetrischen Bogen auf 28 Meter Entfernung ein Ziel zu treffen und dabei einfache, aber strenge Regeln zu befolgen, das verwendete Material, die Geschichte, die Kultur, aber vor allem sich selbst kennen zu lernen. Kyūdō kann sowohl auf sportliche als auch auf meditative Weise verstanden werden. Es gibt eine große Menge an Informationen über Kyūdō im Internet, aber absolut keine Informationen über das Üben von Kyūdō mit einer Behinderung, sei es eine angeborene oder eine erworbene Behinderung. Ist es überhaupt möglich, Kyūdō mit eingeschränkten Bewegungen oder Sinnen zu lernen?

Natürlich ist das möglich!

Kyūdō sollte nicht in einer separaten Behindertensportgruppe unterrichtet werden, sondern in einer inklusiven Art und Weise, so dass alle Mitglieder eines Vereins gemeinsam Kyūdō auf die für sie beste Art und Weise lernen können. Natürlich kann ein Rollstuhlfahrer Hilfe brauchen – am Eingang zum Dojo, beim Anziehen oder beim Üben. Die Kyūdō-Ausrüstung kann schwierig zu handhaben sein. Sehbehinderte brauchen eine Orientierungshilfe auf dem Boden, um ihren Standort im Dojo zu finden. Da die acht hassetsu, die festgelegten Bewegungsformen, wichtig sind, um das Ziel zu treffen, ist auch hier ein korrektes Schießen möglich. Hörgeschädigte benötigen weitere nützliche Hilfsmittel und Techniken, wie zum Beispiel ein Flipchart, um das Gezeigte nachzuvollziehen. Außerdem eine Anzeigelampe, die anzeigt, ob man seine Pfeile zurückholen darf oder nicht.
Je weniger Aufhebens um ein Handicap gemacht wird, desto klarer und erfüllender wird es, gemeinsam zu wachsen und dem Weg des Bogens zu folgen. Wir sind dankbar für jede Information, für Erfahrungsberichte, für Fotos, Notizen, Fragen und Hinweise auf Bildungsangebote.

Auf den folgenden Seiten finden Sie nützliche Informationen zur Anpassung der 8 Hassetsu für Bogenschützen mit Körper-, Seh- oder Hörbehinderungen.

Wenn Sie oder jemand aus Ihrem Kyūdō-Verein Kyūdō praktizieren und behindert sind, hoffen wir, dass Sie diese Informationen hilfreich finden. Wenn Sie weitere hilfreiche Tipps oder Informationen haben und diese an Access2Kyūdō weitergeben möchten, können Sie uns gerne kontaktieren.