2. KyuPrüfung 2022

Landeslehrgang und anschließende Prüfung in Neuburg/Donau 21./22.Mai

 

Den weiten Weg nach Bayern trat unser Quartett an, um zwei Tage lang zu lernen, zu üben und zu bestehen. Wir gratulieren herzlich!

Sascha zum 4.Kyu, Kirsten zum 5.Kyu, Peter zum 5.Kyu und Max zum 4.Kyu

 

Bericht von Sascha

Samstag in der Frühe um 5 Uhr ging es auf die Reise zu einer neuen Kyūdōerfahrung. Wir vier waren gespannt und freuten uns auf das Wochenende fern des heimatlichen Vereins. Max hatte schon Erfahrungen mit auswärtigen Veranstaltungen, für Kirsten, Peter und mich, Sascha, war es das allererste Mal, dass wir an einem Lehrgang mit angeschlossener Prüfung teilnahmen. Nach einer unterhaltsamen Fahrt kamen wir in Neuburg an und wurden freundlich empfangen. Flugs angemeldet und umgezogen und schon waren wir mitten im Getümmel unter 21 anderen Kyūdōka!

Unsere Tage begannen mit dem Angrüßen und – dies war neu für mich – einem Mokusō. Die Stille erfüllte die ganze Trainingshalle und ich war allein mit meinen Gedanken und Wünschen an den Tag. Wir ließen uns vom Vorschießen der Lehrer am ersten Tag, sowie dem Yawatashi von Lilo Reinhardt als Ite und Ingrid Haußner und Stefan Brendel als Kaizoe am zweiten Tag begeistern. Und natürlich lernten wir durch Zusehen bei den Matoschützen. Unsere Tachi wurden bunt durch alle Vereine gemischt, sodass wir durch die Abstimmung aufeinander voneinander lernten und natürlich neue Kontakte knüpften, die wir beim gemeinsamen Abendessen im Neuwirt beim Genuss kühler Getränke vertieften.

Dann kam schließlich der Prüfungstag: Nachdem wir noch eine Lerneinheit zu Shitsu absolvierten, stand für uns die Prüfung am Makiwara an. An der Honza stand ich zusammen mit meinem Tachi, beobachtete aus dem Augenwinkel den Ōmae und dann durchliefen wir zusammen die Bewegungsformen, die wir zuvor verinnerlicht hatten. Erst nach dem zweiten Pfeil wurde mir mein schneller Herzschlag bewusst. Hatte ich, hatten wir Schwerter, die wir auf drei Tachi verteilt schossen, alle bestanden? Die Auflösung kam nach der Mittagspause und wir wussten, dass sich die Vorbereitung für uns alle gelohnt hatte. Max und ich durften dann mit der neuen Graduierung auch aufs Mato schießen, während Kirsten und Peter noch die Zeit nutzten, um am Makiwara zu üben. Das Seminarende erfüllte uns mit Wehmut, wir hätten gerne noch weitergemacht. Gegen halb drei nachmittags waren wir dann schon auf dem Weg heim.

Ich denke, unsere Freude ist uns auf dem Foto deutlich anzusehen. Wir haben wertvolle Korrekturen erhalten, die uns noch eine ganze Zeit begleiten werden. Sind die Baustellen vielleicht schon bekannt gewesen, so hat die andere, neue Perspektive eines bisher unbekannten Lehrers bei der Rückmeldung, sowohl lobend als auch konstruktiv kritisch, doch eine besondere motivierende Wirkung. Überhaupt ist das Lernen und Schießen in der großen Gruppe mit neuen und bekannten Gesichtern beim Kyūdō ein großer Anreiz für mich, denn hier wird vielleicht am deutlichsten, dass Kyūdō gleichermaßen eine Einzel-, als auch eine Teamleistung ist. Ich bin der Meinung, genau dies macht Kyūdō aus.

Fotos: Stefan Brendel

Wir bedanken uns bei allen Lehrern für die Lektionen, die wir erhalten haben und bei den Veranstaltern für die tolle Durchführung